In Erfüllung des Postulats Moret 19.3621 hat der Bundesrat heute einen Bericht verabschiedet, in dem er einen Überblick über die Bedürfnisse und das Angebot der beruflichen Wiedereingliederung von Müttern verschafft. Frauen scheiden nämlich nach der Geburt eines Kindes am meisten aus dem Arbeitsmarkt aus, was erhebliche Folgen sowohl für die berufliche Laufbahn, die Lohnentwicklung, die soziale Absicherung im Alter, wie auch den gesamten Arbeitsmarkt hat.
73% der Mütter reduzieren ihren Beschäftigungsgrad auf weniger als 70% oder hören vorübergehend auf zu arbeiten. Nach dem ersten Kind bleiben 19,8% der Frauen nicht erwerbstätig, nach dem zweiten Kind sind es 30,6%. Durchschnittlich dauert dieser Unterbruch 5 Jahre. Dies geht mit aus dem Bericht des Bundesrats in Erfüllung des Postulats Moret «Begleitung von Frauen mit dem Ziel der Gleichstellung von Frau und Mann. Wie sieht die Zukunft der Beratungsstellen aus?» hervor.
Die Studie beinhaltet zwei Zielsetzungen. Einerseits ermittelt sie die heutige Situation der elf bis Ende 2018 mit Finanzhilfen unterstützten Beratungsstellen für Frauen zum Thema Erwerbsarbeit und Wiedereinstieg nach familienbedingten Unterbrüchen, und zeigt ihre Entwicklungen seit dem Wegfall der Finanzhilfen auf. Andererseits skizziert die Studie die Ausgangssituationen rund um den beruflichen Wiedereinstieg und beleuchtet die Einflussfaktoren im Zusammenhang mit dem Entscheid für den Verbleib im Arbeitsmarkt sowie einen späteren Wiedereinstieg.
Der Bericht kommt zum Schluss, dass fünf der bis 2018 mit Finanzhilfen unterstützten Beratungsstellen mit teilweise verändertem Angebot weiterhin aktiv sind, während sechs die Dienste eingestellt haben. Die Studie stellt weiter fest, dass die Bedürfnisse von Wiedereinsteigerinnen mithilfe der Angebote der kantonalen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (BSLB) mehrheitlich abgedeckt werden können. Optimierungspotenzial ortet die Studie beispielsweise bei der Information über das Dienstleistungsangebot. Entsprechende Empfehlungen darüber, wie das Angebot der BSLB schweizweit verstärkt auf die Bedürfnisse von Wiedereinsteigenden ausgerichtet werden kann werden ebenfalls in der Studie festgehalten.
Die Frage, wie Mütter ihre Erwerbsarbeit neben der Familie gestalten und überhaupt die Frage, wie Eltern Familie und Beruf vereinbaren, ist und bleibt deshalb von grossem gesellschaftlichem Interesse.
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