BAK Economics belegt in einer neuen Studie den volkswirtschaftlichen Nutzen eines qualitativen Ausbaus von Kindertagesstätten (Kitas) und Tagesfamilien sowie von begleitenden Förderprogrammen für benachteiligte Kinder in der Schweiz. Die Ergebnisse sprechen für sich: zielgerichtete Investitionen in Förderangebote für Kinder zwischen 0 und 4 Jahren lohnen sich für den Staat bereits nach gut zehn Jahren.
Die neue Studie von BAK Economics, die von der Jacobs Foundation in Auftrag gegeben wurde, stellt ein Novum in der Schweiz dar: Zum ersten Mal konnten nämlich die volkswirtschaftlichen Auswirkungen eines 10-jährigen Investitionsprogramms im Bereich der Kleinkinderbetreuung untersucht werden. Insgesamt unterscheiden die BAK-Ökonomen vier volkswirtschaftlich positive Effekte, die zusätzliche Investitionen in den Ausbau von Angeboten im Frühbereich mit sich bringen:
Diese Erkenntnisse sind eine wichtige Diskussionsgrundlage für künftige politische Entscheide. Die Studie hat bewiesen, dass sich der Ausbau des Angebots an Plätzen in Kindertagesstätten und bei Tagesfamilien für die Schweizer Volkswirtschaft lohnt: Langfristig liegt das BIP der Schweiz um rund 0,50 Prozent höher als ohne das Investitionsprogramm – was in heutigen Werten rund 3.4 Milliarden Franken entspricht. Diese Zahl entspricht in etwa der Bruttowertschöpfung, die aktuell pro Jahr die Branche «Verlagswesen und Mediengewerbe» schweizweit erzielt. Sie ist nur wenig kleiner als die Bruttowertschöpfung der gesamten Schweizer Land- und Forstwirtschaft, aber deutlich grösser als jene des Schweizer Luftfahrtsektors.
Diese Erkenntnisse verstärken umso mehr die Notwendigkeit, dass alle relevanten Akteure gemeinsam eine umfassende Politik der frühen Kindheit für die Schweiz entwickeln – beispielsweise über den von READY! geforderten Weg einer nationalen Strategie.
Die ausführlichen Ergebnisse der Studie finden Sie im Whitepaper der Jacobs Foundation und in der BAK Economics Studie. Eine kurze Zusammenfassung der Studienresultate gibt auch dieser Film.
In ihrem Artikel vom 13. September 2020 berichtet auch die NZZ am Sonntag über die Ergebnisse der Studie und bietet einen aussergewöhnlichen Einblick in die frühe Kindheit des Tennisstar und READY!-Koalitionsmitglied Roger Federer: