«Qualität ist kein "nice to have", sondern eine Frage des Kindswohl»

9.03.2020

Die Schweizer Kitas stehen zunehmend unter Druck. Die NZZ zeichnet ein bedenkliches Bild der Branche, die mit grossen Qualitätsproblemen zu kämpfen hat.

Der kürzlich in den Medien aufgeworfene Fall der Krippen-Kette «Globegarden» hat die Probleme der Schweizer-Kitas in den Fokus gerückt. Das Bild, das die NZZ in ihrem Artikel vom 2. März 2020 zeichnet, zeigt, dass Schweizer Krippen unter einem grossen Qualitätsproblem leiden, das sich auf alle Bereiche der Branche erstreckt. Der Sektor der Kinderbetreuung hat in den in den letzten Jahren ein massives Wachstum erlebt. Auf den quantitativen Ausbau folgte jedoch kein qualitativer. Schweizer Kitas sehen sich aufgrund von hohem finanziellem Druck dazu gezwungen, ihr Personal knapp einzukalkulieren. Zudem werden häufig günstige Arbeitskräfte angestellt – etwa Lehrlinge und Praktikantinnen, die also nicht über ausreichende Qualifikationen verfügen. Dies führt zu einer tieferen pädagogischen Qualität der Betreuung. In der gesamten Branche herrschen ausserdem anspruchsvolle und herausfordernde Arbeitsbedingungen: die schlechte Entlöhnung, der Mangel an beruflichen Zukunftsperspektiven und gesellschaftlicher Anerkennung verstärken diese Negativspirale noch mehr. So sehr, dass es für Betreiber immer schwieriger wird, geeignetes Personal zu finden.

Marcel Fierz, Programmleiter von QualiKita vertritt die Ansicht, dass Qualität kein «nice to have» ist, sondern eine Frage des Kindswohl. Dieses muss an erster Stelle stehen und deshalb sind Kitas, Eltern und Behörden angehalten eine gute Qualität in den Angeboten der frühen Kindheit zu fördern und zu fordern. Zentral ist dabei eine umfassende, auf das Kind ausgerichtete Qualitätsbetrachtung, welche ein besonderes Augenmerk auf die pädagogische Qualität legt.

Der NZZ-Artikel kann hier abgerufen werden. Eine NZZ-Kolumne zum Thema finden Sie hier.