Elternzeit als Grundpfeiler für Vereinbarkeit von Familie und Beruf

3.12.2020

Im neu publizierten Policy Brief der Eidgenössischen Kommission für Familienfragen (EKFF) evaluieren die Autoren das im Jahr 2018 erarbeiteten Elternzeitmodell. Sie präzisieren dabei die positiven Effekte einer Elternzeit auf Familien, Wirtschaft, Gesellschaft und den Finanzhaushalt. Erfahrungen aus den OECD-Ländern zeigen, dass nebst einem angemessenen Angebot an familienergänzender Kinderbetreuung die Elternzeit ein wertvoller Lösungsansatz darstellt.

Mehrere von der Eidgenössischen Kommission für Familienfragen (EKFF) in Auftrag gegebene Studien zeigen, dass sich eine Elternzeit in vielfältiger Weise auf Familien, Unternehmen und Wirtschaft und Gesellschaft positiv auswirkt und eine Verbesserung der heute unbefriedigenden Rahmenbedingungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen würde. Probleme bei der Betreuung von Kleinkindern einerseits – wie etwa fehlende Betreuungsplätze, Mangel an qualifizierten Fachkräften und hohe Elterntarife – sowie den geburtsbedingten teilweisen oder vollständigen Rückzug von Frauen aus dem Arbeitsmarkt haben tiefgreifende, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen: Den Verlust von wertvollen Fachkompetenzen und Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, Chancenungleichheiten zwischen Frau und Mann, tiefe Geburtenrate und nicht garantierter Generationenerhalt, sowie Armut nach Trennung und im Rentenalter.

Andere OECD-Ländern kennen seit Jahren eine durchschnittliche 54-wöchige Elternzeit. Zwischenzeitlich ist dieser Durchschnitt angestiegen, da mehrere Länder die Elternzeit verlängert und weitere Anpassungen vorgenommen haben, insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie. Basierend auf den Erfahrungen dieser Länder und im Rahmen der durchgeführten Evaluation des EKFF-Modells von 38 Wochen Elternzeit aus dem Jahr 2018 schlagen die Autoren diverse Anpassungen für eine erhöhte Wirksamkeit ihres Modells in der Schweiz vor. Diese zielt insbesondere auf die Ausgestaltung der Elternzeit, da die Wirksamkeit des Modells gemäss der EKFF besonders davon beeinflusst wird und nicht nur von den Anzahl Wochen.

Die genauen Ergebnisse und Anpassungsvorschläge, sowie weitere Informationen zum vorgeschlagenen Modell können hier abgerufen werden.