Neue Studie zu Weiterbildungsangeboten in der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung

9.06.2020

Die READY-Koalitionsmitglieder IfE und kibesuisse haben eine von der Jacobs Foundation mitfinanzierte Studie zu den Weiterbildungsangeboten in der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung durchgeführt. Die Resultate zeigen, dass Weiterbildung zwar nach Einrichtungstyp eine unterschiedliche Bedeutung hat, die Betreuungsqualität jedoch entscheidend davon beeinflusst wird.

Mit dem Projekt «Weiterbildung im Feld der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung: Angebote und Bedürfnisse» wurde ein Überblick über die Weiterbildungsanbieter und ihre Angebote im Feld der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung in der Schweiz geschaffen. Konkret wollte die Studie des Instituts für Erziehungswissenschaften der Universität Zürich IfE und kibesuisse herausfinden, wie sich das Weiterbildungsangebot zu Weiterbildungsbedürfnissen und -bedarf verhält. Befragt wurden 40 Weiterbildungsanbieter aus öffentlich-rechtlichen und privaten Organisationen der Deutschschweiz und der Romandie.

Aus der Studie geht hervor, dass die Weiterbildung in den verschiedenen Einrichtungstypen einen unterschiedlichen Stellenwert aufweist: Im Unterschied zu den schulergänzenden Betreuungseinrichtungen und Tagesfamilienorganisationen scheint die Weiterbildung im Arbeitsalltag der Kindertagesstätten deutlich präsenter zu sein. Die Zeit wie auch die Kosten stellen eine wichtige Komponente bei der Realisierung von Weiterbildungen dar, denn vielen Einrichtungen ist es aus finanziellen Gründen nicht möglich, den Besuch externer Weiterbildungen im Rahmen der Arbeitszeit zu erlauben, weshalb vermehrt auf kostengünstigere interne Angebote gesetzt wird. Einigkeit scheint darüber zu bestehen, dass der regelmässige Besuch von Weiterbildungen die Betreuungsqualität einer Einrichtung entscheidend beeinflusst und dass deswegen Weiterbildung noch stärker als Teil der Personalentwicklung betrachtet werden muss. Ausserdem bietet Weiterbildung die Möglichkeit, die eigene Organisation pädagogisch stärker zu profilieren.

Damit die fortlaufende Weiterbildung Teil der Personalentwicklung und der Sicherstellung der Betreuungsqualität werden kann, sind Politik und Öffentlichkeit in der Pflicht: Gute Qualität in der schul- und familienergänzenden Kinderbetreuung wird nur erreicht, wenn die finanziellen Ressourcen bereitgestellt werden. Dies betrifft nicht nur die Kosten für den Besuch einer Weiterbildung, sondern auch die Finanzierung von Stellvertretungen, was bei der Subventionierung der Angebote zu berücksichtigen ist.

Die vollständige Studie kann hier abgerufen werden.