Die Schweiz braucht mehr Krippen - Gastkommentar in der NZZaS von Patrick Aebischer

27.08.2017

Bei den Hochschulen liegen wir ganz vorne, bei den Vorschulen jedoch am Schluss. Das schadet unserer Wirtschaft.
Gastartikel in der NZZ am Sonntag von Patrick Aebischer

Die Schweiz bildet das Schlusslicht bei den Staatsausgaben für die frühe Kindheit: Während in der OECD im Schnitt 0,3% des BIP dafür ausgegeben werden, liegt der Anteil in der Schweiz bei 0,1%. Dazu kommen relativ hohe Kosten für die Kitas – 110 Franken pro Tag.

Gerade die Privatwirtschaft könnte noch viel mehr tun, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern. Bei einem Besuch bei Facebook im Silicon Valley war ich perplex: alles, was moderne Arbeitnehmende brauchen, wurde seitens Facebook zur Verfügung gestellt: Coiffeur, Kleiderreinigung, diverse Verpflegungsmöglichkeiten etc. Aber keine Krippe! Hier hätten die Schweizer Unternehmen eine Chance, es besser als ihre kalifornischen Konkurrenten zu machen.

Doch dieselben Schweizer Politiker, die sich gegen die Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte aussprechen, tun zu wenig, um den Eltern eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen und so das Potenzial inländischer Arbeitnehmer auszuschöpfen. Doch damit macht man es sich zu einfach. Denn nur mit starken Partnerschaften zwischen der Privatwirtschaft und dem Staat lassen sich nachhaltige Lösungen entwickeln für Eltern, die einer beruflichen Tätigkeit nachgehen wollen. Somit kommt ein Beitrag an die Strukturen der frühen Kindheit beiden zugute, den Eltern wie auch der Wirtschaft.

Die ganze Kolumne finden Sie auf der Webseite der NZZ am Sonntag.