Hochkarätige Besetzung am Forum Familienfragen der Eidgenössischen Koordinationskommission für Familienfragen (EKFF) in Bern: Bundesrätin Simonetta Sommaruga, die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr und Ready!-Botschafter Andrea Lanfranchi referierten am 21. Juni in der Fabrikhalle 12 über das Thema «Geflüchtet: Ressourcen und Belastungen von Familien».
Die Hauptbotschaft überbrachte EKFF-Präsidentin Jacqueline Fehr: Bei Flüchtlingsfamilien in der Schweiz gehe die Unterstützung der Schwächsten – die Kinder im frühen Alter – weitgehend vergessen. Noch gebe es in den Asylstrukturen für Kinder im Vorschulalter und deren Eltern keine institutionell durchdachten Angebote. Dass die frühe Kindheit in der Integration nicht systematisch berücksichtigt werde, sei eine verpasste Chance, meinte Fehr. Zwar gebe es einzelne gute Initiativen, ein vernetztes und koordiniertes Agieren in sämtlichen Strukturen fehle jedoch.
Auch Andrea Lanfranchi, Professor an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) in Zürich, betonte in seinem Schlussreferat die Bedeutung eines Unterstützungssystems ab Ankunft in die Schweiz – in Form wirksamer frühkindlicher Förderung. «Die Zahl der Flüchtlingskinder unter fünf Jahren hat sich seit 2005 verdoppelt. Die Zahl der Familien mit kleinen Kindern wird zunehmen – nicht zuletzt wegen des Resettlement-Programms des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge direkt aus den Lagern. Es genügt nicht, wenn wir den Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf geben. Integration ist gefragt. Sie fängt bei den Eltern an und geht weiter zu den Kindern», sagte Lanfranchi.
Bundesrätin Sommaruga stellte in ihrem Referat die Schutzquote der Flüchtlinge in den Mittelpunkt: Rund die Hälfte der Personen, die in die Schweiz kommen, seien keine Abenteurer oder «Wirtschaftsflüchtlinge», sondern Menschen, die auch tatsächlich Schutz benötigten, so die SP-Justizministerin.
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