Zusätzliche CHF 100 Mio. für Krippen vom Parlament gesprochen, doch Elternzeit bleibt chancenlos

21.06.2017

Im Bereich der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung waren in der Sommersession zwei thematische Schwerpunkte auszumachen: einerseits die Zusatzfinanzierung durch den Bund für die familienergänzende Kinderbetreuung, andererseits die Frage der Einführung einer Elternzeit bzw. eines Vaterschaftsurlaubs.

Obwohl es der Nationalrat abgelehnt hat, einer Interpellation von Ready!-Botschafterin Barbara Schmid-Federer Folge zu leisten, die verlangte, dass die verbleibenden Gelder aus den Bundesfinanzhilfen für die familienergänzende Kinderbetreuung auf diejenigen Kantone verteilt werden, die den stärksten Bedarf dafür aufweisen, hat das Parlament neue Finanzhilfen gesprochen. Somit stehen in den nächsten fünf Jahren seitens des Bundes nahezu CHF 100 Mio. an zusätzlichen Geldern für die familienergänzende Kinderbetreuung zur Verfügung. Dies jedoch nur, wenn die Kantone die Angebote mitfinanzieren.

Zudem wurden drei identische Postulate der Ready!-Botschafterinnen Barbara Schmid-Federer und Rosmarie Quadranti sowie von Kathrin Bertschy abgelehnt, die verlangten, dass der Bundesrat eine Kosten-Nutzen-Analyse zu verschiedenen Elternzeitmodellen erstelle. Am gleichen Tag wurde auch die Motion von Ready!-Botschafter Jonas Fricker abgelehnt, die eine Umfrage zum Vaterschaftsurlaub in der Schweiz forderte – dies, nachdem einige Tage zuvor über 120‘000 Unterschriften bei der Bundeskanzlei zur Einführung eines vierwöchigen Vaterschaftsurlaubs eingereicht wurden. Das Thema bleibt auf der politischen Agenda.