Qualität in der institutionelllen Kinderbetreuung: Empfehlungen der EKFF

12.11.2019

Die Eidgenössische Kommission für Familienfragen EKFF hat in ihrem erstmals veröffentlichten Policy Brief Empfehlungen zur Qualität der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung in der Schweiz veröffentlicht.

Neben einer partnerschaftlich aufgeteilten Elternzeit und familienfreundlichen Arbeitsbedingungen sind qualitativ hochwertige, für alle zugängliche und bezahlbare Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder die wichtigste Massnahme zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit. In der Schweiz ist eine hochwertige Angebotsqualität jedoch nicht immer selbstverständlich.
Doch beweisen wissenschaftliche Untersuchungen, dass die institutionelle Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern hochwertig sein muss, damit sie ihre Wirkung voll entfalten kann. Diese ist in erster Linie von der Qualifikation der Betreuungspersonen und vom Betreuungsschlüssel abhängig und hat Auswirkungen auf die Personalkosten, die 70–80 % der Gesamtkosten ausmachen.
Einerseits sind jedoch öffentliche Investitionen in die familien- und schulergänzende Kinderbetreuung heute kaum an Qualitätskriterien gebunden, andererseits verfügen 43% der Betreuungspersonen über keine fachspezifische Ausbildung und die wissenschaftlichen Empfehlungen zur idealen Fachkraft-Kind-Relation werden selten eingehalten.
Die EKFF hält fest, dass Qualitätsinvestitionen kosten, aber erwiesenermassen ein Mehrfaches an Erträgen bringen. Doch wird sich dies kurzfristig kaum ändern, denn wie sie feststellt:

«Politikerinnen und Politiker tun sich schwer, in die familienergänzende Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern zu investieren. Bildungsinvestitionen in den Kindergarten, in den Primar- und Sekundarschulunterricht hingegen sind akzeptiert. Doch Bildung beginnt nicht erst im Kindergartenalter oder mit dem Betreten des Schulhauses.»