Bevölkerung unterstützt Stärkung der frühen Kindheit

20.11.2020

Eine neue Situationsanalyse zur Strategie Frühförderung der Stadt Zürich zeigt, dass es sich lohnt, die Politik der frühen Kindheit weiterzuführen und sie gezielt auszubauen. Auch eine repräsentative Meinungsumfrage durch LeeWas über die Haltung zur Politik der frühen Kindheit kommt zu einem ähnlichen Schluss: Der Stellenwert frühkindlicher Themen ist bei der Bevölkerung weiterhin sehr hoch.

Ende November präsentierte die Stadt Zürich den neuen Massnahmenplan Frühe Förderung 2021-2025. Dieser basiert auf einer von der Stadt in Auftrag gegebene Situationsanalyse, welche zehn Jahre nach der Einführung der Strategie Frühförderung die Angebote im Bereich Frühe Kinder in der grössten Stadt der Schweiz evaluiert. Im Fokus stehen vor allem Massnahmen, die allen Kindern gute Startchancen ermöglichen sollten. Diese entwickeln sich entlang drei Themenfelder: Die Versorgungsituation der Familien mit Angeboten der frühen Kindheit; die Erreichung von sozial belasteten Familien mit diesen Angeboten; und die Koordination und Vernetzung der Angebote. Dabei zeigt sich, dass bei der Erreichung von sozial belasteten Familien noch Verbesserungspotenzial besteht. Gerade in einem multikulturellen Umfeld wie Zürich, das sich durch eine eindrückliche heterogene Zusammensetzung der jüngsten Generation kennzeichnet (bei rund 47% der 0-4-Jährigen stammen beide Elternteile aus dem Ausland, während die Mehrheit der Kinder zwei oder gar drei Sprachen spricht), sind frühkindliche Angebote zentral.

Dabei spielen Massnahmen wie die frühe Sprachförderung eine wesentliche Rolle: Solide Sprachkenntnisse erleichtern den Start in den Kindergarten und wirken sich auf die gesamte schulische Laufbahn positiv aus. Diese Ansicht teilt auch die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung, welche sich in einer von der Jacobs Foundation unterstützten Umfrage dezidiert für eine Ausweitung der frühen Sprachförderung in der ganzen Schweiz ausspricht (82%). Diese repräsentative Umfrage mit über 2'000 Befragten aus allen Sprachregionen untersuchte die Einstellungen der Bevölkerung zur Politik der frühen Kindheit. Befragt wurden die TeilnehmerInnen auch zur finanziellen Situation: Etwa zwei Drittel der Befragten sind dabei der Ansicht, dass mehr öffentliche Mittel in die frühe Förderung investiert werden sollte. Insbesondere Frauen zeigen sich hier klar befürwortender als Männer (64% vs. 31%). Diese Ergebnisse unterstreichen einmal mehr die Notwendigkeit einer nationalen Strategie.

Weitere Einblicke in die Resultate der Meinungsumfrage über die Haltung der Schweizer Bevölkerung zur Politik der frühen Kindheit können hier eingesehen werden.