Familien und Wirtschaft profitieren von einem zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub

3.09.2020

Am 27. September werden die StimmbürgerInnen in der Schweiz über die Einführung eines zweiwöchigen bezahlten Vaterschaftsurlaubs entscheiden. Die heutige Situation ist gemäss Bundesrat und Parlament nicht mehr zeitgemäss und sie empfehlen die Annahme der Abstimmungsvorlage.

Heutzutage haben frischgebackene Väter in der Schweiz Anspruch auf ein bis zwei Tage Vaterschaftsurlaub. Dies könnte sich nun mit der Einführung eines zweiwöchigen Vaterschaftsurlaubs ändern. Darüber wird die Schweizer Stimmbevölkerung am 27. September abstimmen.

Der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub kann innerhalb von sechs Monaten nach der Geburt des Kindes bezogen werden, am Stück oder verteilt auf einzelne Tage. Der Erwerbsausfall im Vaterschaftsurlaub soll in der gleichen Höhe wie in der bestehenden Mutterschaftsversicherung entschädigt werden, mit 80 Prozent des durchschnittlichen Erwerbseinkommens vor der Geburt des Kindes, höchstens aber 196 Franken pro Tag. Die geschätzten Kosten von einem zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub würden sich auf rund 230 Millionen Franken pro Jahr belaufen und über die Erwerbsersatzordnung (EO) finanziert. Das Bundesamt für Sozialversicherung schätzt, dass die Beiträge an die EO pro 1000 Franken Lohn um 50 Rappen erhöht würden – davon übernehmen die Arbeitgeber und Arbeitnehmer je die Hälfte.

Die letzten Monate haben gezeigt, wie wichtig die Betreuungsarbeit für Familien und die Wirtschaft ist. Der Bundesrat und das Parlament befürworten den zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub, da Väter dadurch mehr Zeit beim Kind verbringen, sich stärker im veränderten Familienalltag engagieren und die Mutter entlasten können. Zudem können sich mit dieser Vorlage auch KMUs einen Vaterschaftsurlaub leisten, da dieser über die EO finanziert wird. KMUs können dadurch ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern und sind bei der Rekrutierung von Personal nicht im Nachteil gegenüber grösseren Firmen, die ihren Angestellten bereits heute freiwillig einen längeren Vaterschaftsurlaub bezahlen. Von einem Vaterschaftsurlaub profitieren also nicht nur Familien, sondern auch die ganze Wirtschaft.